Minütlich oder halbminütlich und bei Bedarf auch sekündlich werden von der Hauptuhr abwechselnd, ihre Stromrichtung ändernde Gleichstromimpulse, auf die gepolten Schrittschaltwerke der Nebenuhren gegeben. Diese Werke arbeiten nur dann, wenn die Stromrichtung eines Steuerimpulses derjenigen des vorhergegangenen Impulses entgegengesetzt ist. Durch die Verwendung von einfachen und robusten, gepolten Schrittschaltwerken mit Drehanker wird vermieden, dass durch Störungen im Leitungsnetz bedingte Impulsverstümmelungen zu einer unbeabsichtigten Weiterschaltung der Nebenuhren führen. Im Leitungsnetz induzierte Störimpulse oder Kontaktprellungen der Impulskontakte können gleichfalls die Nebenuhrwerke nicht mehrfach weiterschalten. Bei Uhrensystemen, die mit Steuerimpulsen mit stets gleicher Stromrichtung arbeiten, werden deshalb aufwendige Gleichstelleinrichtungen bei den Nebenuhren erforderlich. Hauptuhren dienen dem Zentralen weiterschalten von untergeordneten Uhren, den sogenannten Nebenuhren. Dieses System erleichtert das Stellen der Uhren und ermöglicht auf einem großen Gebiet eine einheitliche Zeit.
Nachstehend sehen wir einige TN Hauptuhren mit klassischem Pendel. Die meistverkauften Hauptuhren haben ein solches Pendel, da es ein sehr gutes Verhältnis von Preis zu Präzision gab. Das Pendel galt bis in die 1970er Jahre als das zuverlässigste Zeitmessgerät und wurde daher lange als Gangregler in einer mechanischen Uhr genutzt. Die Qualität des Pendels bestimmt maßgeblich die Ganggenauigkeit der Uhr. einfachere Pendel besitzen ein Holzstabpendel mit einer Messinglinse als Pendelgewicht. Höherwertige Pendel besitzen Einrichtungen um Temperaturunterschiede auszugleichen, sogenannte "Kompensationspendel".
Signalhauptuhr im Hammerschlag-Gehäuse und Ziffernblatt in Fettschrift. Triebauslösung der Minutenimpulse | Hauptuhr im Eichengehäuse und Balkenziffernblatt Präzisionsauslösung der Minuntenimpulse | 1/1" Haupuhr mit Riefler-J-Pendel Zifferblatt in Fettschrift die Uhr erzeugt unverstärkte Sekundenimpulse. Bj. 1965 |
DB-Einzelhauptuhr mit Schrittschaltwerk zur Sekundengenauen Erzeugung von Minutenimpulsen. BJ. ca. 1960 | Späteres Design der DB-Einzelhauptuhr mit Schrittschaltwerk zur Sekundengenauen Erzeugung von Minutenimpulsen. BJ. ca. 1970 | geöffnete Ansicht zu erkennen: Invarstahl-Pendel und Pendelreguliersystem. Messinstrument jetzt unten. |
Hand-Gleichstellzusatz HGZ Für eine manuelle Gleichstellung der HU gegenüber eines Zeitnormal ohne mechanisch auf die HU Einfluss zu nehmen (PRS). Oben: Steckschlüssel zum einstellen der Differenz | HGZ geöffnete Ansicht | HGZ 6-Stunden-Schrittschaltwerk |
Durch den Einfluss der elektronischen Bauteile auf den technischen Fortschritt in den 70er und 80er Jahren geschah ein Umdenken auch bei der T&N. Kunden erschien es lästig mehrmals in der Woche Ihre Uhrenanlage mit einem Zeitnormal abzugleichen. T&N hatte eine Antwort: präzisere Hauptuhren - weniger regulieren. Dieser Plan sollte sich jedoch als schwierig herausstellen, war ja bisher nicht viel mit Halbleiterelementen gearbeitet worden. So entstand erst einmal der Hybrid von Elektromechanik und Elektronik: die elektronische Pendelhauptuhr. Ein mechanisches Halbsekundenpendel aus Invarstahl wurde elektromagnetisch betrieben und Seine Schwingungen gezählt und in polwendende Minutenimpulse umgesetzt. Später dann Die Reihe der Quartzhauptuhren bis hin zur Tenotime 2, die letzte T&N Computerhauptuhr. Bosch vertreibt heute in Kooperation mit der Hamburger Peweta eine BoLine Hauptuhr - Das aktuellste Modell...
Funkregulierung von Uhren und Uhrenanlagen ist im Hause T&N seit den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts kein Fremdwort. Als in Mainflingen das DCF77 Zeitzeichen ausgesendet wird, so war es überall für Jedermannn kostengünstig zu empfangen und auszuwerten. T&N hat die bewärte Regulierung ihrer Uhren beibehalten und entwarf lediglich eine Empfangsschaltung und eine "modernere" Gleichlaufschaltung und fasste diese Karten zusammen im Zeitzeichengleichlaufregler - dem ZZGR-DCF77.
Die Funktion ist denkbar einfach. Die Sekundenmarken werden ausgewertet und es wird nach dem fehlenden Sekundenmarker zur 59. Sekunde gesucht. Der folgende Marker ist sodann der für die 0. Sekunde - also Minutensprung. Dieser Marker gild als Regulierminutenimpuls für den Gleichlaufregler (der vergleichbar arbeitet wie ein ZRZ). Der folgende Impuls der eigenen Hauptuhr ist der Vergleichsimpuls und jetzt kann die Richtung der Gangdifferenz ermittelt werden um eine entsprechend der Hauptuhr benötigte Stellgröße einzustellen.
Diese ZZGR waren üblich für die Quartzhauptuhren C und CN. In der CN-E war er bereits integriert. Die elektronische Pendelhauptuhr konnte auch mit einem Gleichlaufregler nachgerüstet werden, ähnlich wie die Quartzhauptuhren K6/K7. Ebenfalls von Werk ab war der ZZGR in der Quartzhauptuhr P serienmäßig verbaut. Somit wart die Q.-Hauptuhr P die erste DCF77-fähige HU bei T&N.